Evangelische Kirche IssumDie Kirche, wie sie heute zu sehen ist, entstand 1838 und konnte ab 1839 von der evangelischen Kirchengemeinde in den Dienst genommen werden. Die Pläne für diesen Neubau hatte der Bauinspektor Carl Gottlieb Herrmann bereits 1821 erstellt und sie der Berliner Oberbaudeputation vorgestellt, wo die Pläne von Karl Friedrich Schinkel überarbeitet wurden. Die deutlich spätere Umsetzung des Baus lag an finanziellen Problemen der Gemeinde und den politischen Umständen.

Der Bauinspektor Herrmann kam aus Kleve und hat auch die Kirche in Rees geplant. Die Kirche stellt sich als rechteckiger Ziegelbau dar, dem ein Glockenturm vorgestellt ist. Der Kirchenbau hat fünf Fensterachsen und ein Walmdach, während der Glockenturm in seiner ursprünglichen Ausführung ein Pyramidendach besaß. Von 1891 bis 1901 erfolgte eine Umgestaltung des Gebäudes im Stil der niederländischen Renaissance und der Kirchturm erhielt die schlanke Turmspitze.

Auf der Kirchturmspitze befindet sich ein Posaune blasender Engel, auch Geusen-Engel genannt, der ein Hinweis auf die enge Verbindung der Issumer Gemeinde in früheren Zeiten zu den Niederlanden ist. 1968-70 wurden weitere Umbauten vorgenommen, bei denen die Fenster ihre rechteckige Form erhielten ebenso wie ihre moderne und puristische Ausführung. In dieser Bauphase wurde im Innern der Kirche ein Flachdach eingezogen. Allein die Kanzel stammt noch aus dem ursprünglichen Kirchenbau. 1978 wurde die heutige Orgel eingebaut.

Erste Kirche in Issum

Der erste Bau einer reformierten Kirche erfolgte 1685. Damals gehörte Issum zur Synode Arnheim und wurde von dieser finanziell sehr unterstützt. Kollekten in den Niederlanden ermöglichten erst den Bau einer kleinen bescheidenen reformierten Kirche in Issum. Sie war 16 m lang, 13 m breit und 8 m hoch und soll dort gestanden haben, wo heute das Gemeindehaus der evangelischen Kirche Issum ist.

Auch der spätere Bau im 19. Jahrhundert wurde von niederländischer Seite unterstützt.

Literatur: Eva Brües, Schinkel Lebenswerk-Die Rheinlande I.und H. Tervooren (mit weiteren Literaturangaben)

Eindrücke aus der Vergangenheit