Vom wertlosen Stroh zum lebendigen Licht
Ein König hatte zwei Söhne. Als er alt wurde, wollte er einen der beiden zu seinem Nachfolger einsetzen. Er gab jedem der beiden Söhne fünf Silberstücke und sagte: Geht und füllt die Halle unseres Schlosses. Was ihr für das Geld besorgt, um damit die Halle zu füllen, das ist eure Sache. Da ging der älteste Sohn hin und brachte ausgedroschenes Zuckerrohr in die Halle und füllte sie damit bis oben hin. Bald darauf kam auch der jüngere. Es ließ all das Stroh aus der Halle entfernen, stellte mitten in die Halle eine große
Kerze und zündete sie an. Ihr Schein füllte den Raum bis in den letzten Winkel. Da sagte der König zu ihm: Du sollst mein Nachfolger sein. Du hast die Halle nicht mit nutzlosem Stroh gefüllt, sondern mit dem, was die Menschen brauchen, dem lebendigen Licht. ( von den Philippinen )

Jeden Tag dürfen wir uns vom Wertlosen zum Lebendigen hinwenden.
Immer wieder müssen wir den Schritt vom Vergänglichen zum Bleibenden wagen.
Unser ganzes Leben ist eine Verwandlung vom wertlosen Stroh zum lebendigen Licht.
Was hat Bestand, was zieht vorbei? Dieses zu erkennen setzt die Fähigkeit voraus, zu deuten und zu benennen,
was in der Welt geschieht und was im argen liegt. Die Bereitschaft dagegen anzudenken, anzulieben und zu handeln.
Wir dürfen diese Chancen nicht auslassen. Unser Glaube ist verpflichtend. Unsere Talente und vielfältigen Möglichkeiten
machen uns kompetent und stark, Schritte in diese Richtung zu gehen.
Der Weg ist oft holprig und mühsam. Der nach Bethlehem war viel beschwerlicher und gefährlicher.
Aber dort wurde der Aufbruch hin zur Krippe mit einem radikalen Neuanfang belohnt.
Vielleicht reicht ja bei uns schon ein kleiner. Er ist auch ein Schritt zu einer ehrlichen Weihnacht.


Jesus sagt: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis,
sondern wird das Licht des Lebens haben ! ( Johannes 8,12 )

Jörg Kempken
Mitglied Gottesdienst Ausschuss für Gottesdienst, Theologie und Gemeindeaufbau sowie Team „Offene Kirche“