„Licht“

Das erste Wort meines Sohnes Arno mit 1,5 Jahren war „Licht“. Noch vor „Mama“ und „Papa“ sprach dieses aufgeweckte, überall drauf kletternde Wesen von „Licht“. Keine Lampe, kein Lichtschalter, kein Soundbuch ist seitdem vor ihm sicher. Seine Faszination für Leuchtmittel jeder Art ist auch ein halbes Jahr später ungebrochen.

Eines Tages fuhr ich mit Arno im Auto nach Geldern, als vom Rücksitz ein leises „Juhu“ ertönte. Die Ampel wechselte von Grün über Gelb auf Rot. Unser Sohn freute sich allen Ernstes, dass wir an der nächsten Ampel anhalten und warten mussten. Zuerst war ich über sein Verhalten verwundert, doch dann zauberte es mir ein Lächeln auf das Gesicht. Dieser unbedarfte Junge freute sich einfach über die leuchtenden Farben, anstatt wie ich hektisch im Alltag von roten Ampeln genervt zu sein. Seitdem genieße ich die kleine Auszeit, die eine rote Ampel mir bietet und warte gespannt mit Arno, wann sie wieder auf Grün wechselt.

Dieses Kind bringt meine Welt jeden Tag zum Leuchten: Manchmal auf ganz direkte Art und Weise, indem er das Licht im Abstellraum oder auf seinem Nachttisch anzündet. Manchmal im übertragenen Sinne, wenn er sich über solche Kleinigkeiten wie das Rotwerden der Ampel freut. Die Adventszeit ist ein Highlight für Arno, im wahrsten Sinne des Wortes. Nehmen wir uns doch alle etwas mehr Zeit, die kleinen Freuden wahrzunehmen. In diesem Sinne – eine schöne Adventszeit.

Laura Schramm
KiGo-Team