Da seit dem 24.05.2020 wieder Gottesdienst gefeiert wird, werden unsere Glocken nicht mehr um 19:30 Uhr läuten. Neue Gebete werden ebenfalls nicht mehr hochgeladen.


Gebet für den 23. Mai 2020

– herausgesucht von Pfarrerin Brück –

Vater Unser im Himmel

ich danke Dir, dass Du immer da bist

Geheiligt werde Dein Name

den wir zu jeder Zeit anrufen können, auch in der tiefsten Verzweiflung

Dein Reich komme

Dein Reich der Gerechtigkeit, des Friedens, der Liebe

Dein Wille geschehe

so weh das manchmal auch tut

Wie im Himmel so auf Erden.

und hilf uns allen, auf der Erde Deine Hände, Deine Beine, Deine Köpfe zu sein

Unser tägliches Brot gib uns heute

unser aller tägliches Brot/Reis/Maisbrei

Und vergib uns unsere Schuld

an Dir, an uns, an unseren Nächsten überall auf der Welt

Wie auch wir vergeben unsern Schuldigern

mit einem Lächeln

Und führe uns nicht in Versuchung

so schön das Wetter auch ist

Sondern erlöse uns von dem Bösen

vom Virus, aber auch von allen Haarrissen der Ungleichheit in unserer Welt, die durch diese Krise so augenfällig geweitet wurden.

Denn Dein ist das Reich, und die Kraft, und die Herrlichkeit

vor, während und nach Covid

In Ewigkeit. Amen.

(https://coronagebet.evangelisch.de/gebete/vater-unser-f%C3%BCr-diese-zeit-0)


Gebet für den 22. Mai 2020

– herausgesucht von Herbert Hatzky –

Abendgebet

Gott,

du allein weißt, was dieser Tag wert war.

Ich habe vieles getan und vieles versäumt.

Ich habe vieles versucht

und vieles nicht vollendet.

Ich habe aus Unglauben gehandelt und entschieden

und bin meinen Nächsten viel Liebe schuldig geblieben.

Ich möchte allen vergeben,

die mir Unrecht getan haben.

Ich möchte von allem Hass, allem Neid

und aller Verachtung frei sein.

Vergib auch mir alle meine Schuld.

Ob dieser Tag Frucht gebracht hat, weiß ich nicht.

Du allein siehst es.

Du allein kannst meine Mühe segnen.

Gott,

ich kann dir nichts geben

zum Dank für diesen Tag,

als dass ich den kommenden aus deiner Hand nehme.

Gib mir einen neuen Tag

und verlass mich nicht.

Gott,

ich danke dir in dieser Abendstunde,

dass du mich heute behütet hast.

Behüte alle, denen ich heute begegnet bin,

gib das Licht deiner Liebe allen,die ich lieb habe,

und allen, deren Last ich tragen soll.

Dein bin ich im Licht des Tages

und im Dunkel der Nacht.

Amen.


Gebet für den 20. Mai 2020

– herausgesucht von Herbert Hatzky –

Gebet von Theodor Werner

nach dem englischen „Abide with me“

Bleib bei mir, Herr! Der Abend bricht herein.

Es kommt die Nacht, die Finsternis fällt ein.

Wo fänd ich Trost, wärst du, mein Gott, nicht hier?

Hilf dem, der hilflos ist: Herr, bleib bei mir

Ich brauch zu jeder Stund dein Nahesein,

denn des Versuches Macht brichst du allein.

Wer hilft mir sonst, wenn ich den Halt verlier?

In Licht und Dunkelheit, Herr, bleib bei mir.

Von deiner Hand geführt, fürcht ich kein Leid,

kein Unglück, keiner Trübsal Bitterkeit.

Was ist der Tod, bist du mir Schild und Zier?

Den Stachel nimmst du ihm: Herr, bleib bei mir.

Wir beten weiter:

Herr, wir danken dir in dieser Abendstunde,

dass du uns verliehen hast,

unter deinem Schutz den Tag zu vollenden,

dass du uns Kraft gegeben hast zu unserer Arbeit

und uns trägst mit deinem Erbarmen.

Wir bitten dich, Herr,

wandle in Segen, was uns ängstigt und beschwert.

Wir bitten dich um den hellen Schein deines Angesichts

über die Menschen, die wir lieb haben,

und über die Menschen, die uns zu tragen geben.

Dein sind wir im Licht und im Dunkel der Zeit.

Du segnest unseren Ausgang und Eingang in Ewigkeit.

Amen.


Gebet für den 19. Mai 2020

– herausgesucht von Herbert Hatzky –

Wir beten mit Psalm 138,

übersetzt von Peter Spangenberg:

Gott, ich danke dir von ganzem Herzen.

Spürst du meinen Dank, lieber Gott?

Vor allen, die sich größer machen,

als sie sind,

will ich mich zu dir bekennen.

Ich will Andacht halten vor dem Altar,

beten will ich und sagen,

wie großartig ich dich finde

und wie wunderbar.

Du hast allem, was ist und was lebt,

dein Siegel aufgedrückt.

Wenn ich so mit dir rede,

bekomme ich neuen Lebensmut.

Alle wirklich großen Menschen der Erde

fühlen dann auch genauso

wie wir kleinen:

Sie danken dir, dass du zu uns sprichst

und uns Wege zeigst

zur Erfüllung des Lebens.

Du stehst hoch über allem

und neigst dich doch liebevoll

zu den Kleinsten.

Von denen, die überzogen sind,

hältst du dich zurück.

Und wenn mir zuweilen

die Angst die Kehle zuschnürt,

verschaffst du mir wieder Luft.

In deinen Händen bin ich gut aufgehoben.

Du bist unendlich gut.

Bleibe bei uns.

Amen.


Gebet für den 17. Mai 2020

– herausgesucht von Herbert Hatzky –

Gebet

Gott, du siehst mich, wo ich lebe.

Du hörst mich, wo ich singe.

Du liebst mich, schenkst mir Freude.

Ich danke dir dafür

Gott, du siehst mich, wo ich fehle.

Du hörst mich, wenn ich schweige.

Du liebst mich, schenkst mir Nähe.

Ich danke dir dafür.

Gott, du siehst mich, wo ich helfe.

Du hörst mich, wenn ich bete.

Du liebst mich, schenkst mir Weite.

Ich danke dir dafür.

Gott, du siehst mich,

und alles was mir an diesem Tag begegnet ist:

was mich berührt hat,

was mich herausfordert,

was nachklingt in mir.

Möge bleiben, was wertvoll war.

Möge wachsen, was gut begonnen hat.

Du siehst alle meine Wege,

auch die, die noch vor mir liegen:

Wege zu anderen,

Wege zu mir selbst,

Wege zu dir.

Sieh, ob ich auf Irrwegen bin,

und leite mich auf Lebenswegen.

Halte deine Hand über mir

und auch über die, die zu mir gehören,

um die ich mich sorge,

die andere Wege gehen.

Lass es hell werden

für die, die sich fürchten vor Krankheit,

für die ,

die gefangen sind in Leid und Abhängigkeit,

für die,

die hungern nach Brot und Gerechtigkeit.

Gott, du siehst mich – du siehst uns,

am Ende sind wir doch immer bei dir,

hab Dank dafür.

Amen.


Gebet für den 16. Mai 2020

– herausgesucht von Herbert Hatzky –

Gebet

In dir sein, Gott, das ist alles

Die Augen schließen,

eintauchen in die Gegenwart

Hör mich, ich rufe dich.

Höre mich ich suche dich.

Höre mich und sei mir nah.

Was mich zerstreut und verwirrt,

vertraue ich dir an.

Ich muss nicht reden, damit du mich hörst.

Ich muss nicht aufzählen, was mir fehlt.

Ich muss dich nicht erinnern

was in dieser Welt geschieht

und wozu wir deine Hilfe brauchen

Deshalb will ich schweigen

und im Schweigen für dich bereit sein.

Höre mich, ich rufe dich.

Höre mich ich suche dich.

Höre mich und sei mir nah.

Ich möchte stellvertretend schweigen:

für die Eiligen, für die Zerstreuten,

für die Lärmenden,

für alle die keine Zeit haben.

Und ich will warten:

mit allen Sinnen und Gedanken,

bist du da bist.

Höre mich, ich rufe dich.

Höre mich ich suche dich.

Höre mich und sei mir nah.

Amen.


Gebet für den 15. Mai 2020

– herausgesucht von Herbert Hatzky –

Worte von Sybille Fritsch:

Einer macht Licht wenn ich stolpere,

nimmt meine Hand im Dunkeln

und – ich komme an.

Einer schließt Frieden wenn ich hasse,

lächelt meinen Zorn in den Wind

und – ich komme an.

Einer gibt Trost wenn ich leide,

nimmt mein Herz fest in die Hand

und – ich komme an.

Einer kommt an wenn ich fehle

nimmt sein Kreuz auf die Schulter

und – er kommt an!

Gebet von Jürgen Henkys nach dem norwegischen

„Herre, du har reist meg opp“

von Svein Ellingsen:

Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr;

fremd wie dein Name sind mir deine Wege.

Seit Menschen leben, rufen sie zu Gott;

mein Los ist Tod, hast du nicht andern Segen?

Bist du der Gott, der Zukunft mir verheißt?

Ich möchte glauben, komm du mir entgegen.

Von Zweifeln ist mein Leben übermannt,

mein Unvermögen hält mich ganz gefangen.

Hast du mit Namen mich in deine Hand,

in dein Erbarmen fest mich eingeschrieben?

Nimmst du mich auf in dein gelobtes Land?

Werd ich dich noch mit neuen Augen sehen?

Sprich du das Wort, das tröstet und befreit

und das mich führt in deinen großen Frieden.

Schließ auf das Land, das keine Grenzen kennt,

und lass mich unter deinen Kindern leben.

Sei du mein täglich Brot, so wahr du lebst.

Du bist mein Atem, wenn ich zu dir bete.

Amen.


Gebet für den 14. Mai 2020

– herausgesucht von Herbert Hatzky –

aus EKD „Corona – Gebete“

Unruhig ist unser Herz, bis es ruht in dir, Gott.

Schenke Ruhe denen, die ungeduldig auf ihr Testergebnis warten.

Schenke Ruhe denen, die voller Unsicherheit und Sorge in ihren Körper hineinhorchen.

Schenke Ruhe und Erholung denen, die krank sind.

Schenke Ruhe denen, denen zuhause die Decke auf den Kopf fällt.

Schenke Ruhe und Abstand denen, die dünnhäutig werden und in Streit verfallen.

Schenke Ruhe und Besonnenheit denen, die mit ihren Ideen und Forderungen voran eilen und andere abhängen oder überfordern.

Schenke unseren Herzen Ruhe, dass sie zur Ruhe kommen bei dir.

Amen.


Gebet für den 12. Mai 2020

– herausgesucht von Herbert Hatzky –

aus EKD „Corona – Gebete“

Wir merken in dieser Zeit, dass wir abhängig sind, abhängig von den Entscheidungen der Politiker, Experten und Behörden, ausgelöst durch ein unsichtbares Virus.

Teilweise hängen wir in der Luft und sind unsicher, was wir tun und wie wir handeln sollen.

Wir wollen den Elementen (Beschränkungen, Isolation, Maskenpflicht usw.) nicht schutzlos ausgeliefert sein, wollen uns festmachen, suchen Stabilität.

Doch bei genauerer Betrachtung der Reben wird deutlich:

Wir einzelnen Trauben sind nicht allein, nur gemeinsam als Rebe trotzen wir allen Widerständen von außen. Und wir sind verbunden mit dem Weinstock. Dieser Weinstock hält uns fest, lässt uns nicht fallen. Wir wachsen und gedeihen vom Weinstock und seinem Weingärtner her. Andersherum ist’s nicht möglich!

Jesus Christus, wir danken Dir, dass Du uns nicht fallen lässt.

Wir sind durch den Glauben fest mit Dir verbunden. Du schenkst uns Wachstum und  Gedeihen durch Dein Wort, Deine Vergebung.

Deine Barmherzigkeit, Liebe und Gnade lässt uns aufblühen und Frucht bringen. Wir sind den Widrigkeiten des Lebens nicht schutzlos ausgeliefert.

Dieses Wissen stärkt unser Vertrauen in Dich. Ein Vertrauen, dass uns zur Freude, zur Dankbarkeit, Zuversicht und innerem Frieden führt.

So kann auch in dieser schweren Zeit, Lobgesang und Jubel aus unserem Herzen und unserer Seele zu Dir aufsteigen.

 Amen


Gebet für den 11. Mai 2020

– herausgesucht von Herbert Hatzky –

nach einer Meditation aus dem Michaeliskloster, Hildesheim

Irgendwo auf der Welt schaut jetzt einer aufs Meer.
Irgendwo kocht eine Mokka.
Irgendwo atmet einer zum letzten Mal ein, zum letzten Mal aus.
Irgendwo wäre jemand so unerträglich und unbedingt gerne an einem anderen Ort.
Irgendwo unterschreibt eine ein neues Gesetz.
Irgendwo liest einer den neuesten Forschungsbericht.
Irgendwo sagt einer zum ersten Mal Ich.
Irgendwo sagt eine zum ersten Mal Nein.

Irgendwo sind wir eins.
Sind verbunden – mehr und anders als wir wissen.
Gott ist im Menschsein.
Es gibt etwas in unserem Miteinander, das größer ist als ich.
Größer als du.
Größer auch als wir zusammen.
Ist in uns und um uns.
Wir sind Äste an einem Baum.
Reben an einem Weinstock
Lebewesen auf diesem einen Planeten.
Hab keine Angst, wenn du dich fühlst wie ein vertrocknetes Blatt.
Wenn deine Woche wie ohne Frucht war.
Eine andere kann, was du nicht kannst.
Und was du weißt, ahnst, mit unsichtbarer Schrift in die Luft schreibst:
Es ist da. Gelangt dorthin, wo es gebraucht wird.
Vertrau darauf.
Wir sind verbunden miteinander.
Wir sind schon ganz neu.
Auferstanden.
Wir alle gemeinsam.
Irgendwo schaut eine auf ihr Handy.
Irgendwo stellt sich jemand für sauberes Wasser an.
Irgendwo betet jemand.
Irgendwo weint jemand.
Irgendwo zieht jemand Schutzkleidung an
Irgendwo hört einer alles.
Irgendwo sieht eine das Ganze.
und sagt zu uns: Ihr bringt schon Frucht.

Amen.


Gebet für den 10. Mai 2020

– herausgesucht von Herbert Hatzky –

Aus Psalm 25, (Luther 2017)
Nach dir, HERR, verlangt mich
Mein Gott, ich hoffe auf dich;
lass mich nicht zuschanden werden.
HERR, zeige mir deine Wege und lehre mich
deine Steige!
Leite mich in deiner Wahrheit und lehre mich!
Denn du bist der Gott, der mir hilft; täglich harre
ich auf dich.
Gedenke, HERR, an deine Barmherzigkeit und
an deine Güte,die von Ewigkeit her gewesen
sind.
Gedenke nicht der Sünden meiner Jugend und
meiner Übertretungen,
gedenke aber meiner nach deiner Barmherzigkeit,
HERR, um deiner Güte willen!
Der HERR ist gut und gerecht; darum weist er
Sündern den Weg.
Er leitet die Elenden recht und lehrt die Elenden
seinen Weg.
Die Wege des HERRN sind lauter Güte und
Treue für alle,die seinen Bund und seine
Zeugnisse halten.
Meine Augen sehen stets auf den HERRN;
denn er wird meinen Fuß aus dem Netze ziehen.
Wende dich zu mir und sei mir gnädig; denn ich
bin einsam und elend.
Die Angst meines Herzens ist groß; führe mich
aus meinen Nöten!
Sieh an meinen Jammer und mein Elend und
vergib mir alle meine Sünden!
Sieh, wie meiner Feinde so viel sind und zu
Unrecht mich hassen.
Bewahre meine Seele und errette mich;
lass mich nicht zuschanden werden,
denn ich traue auf dich!
Amen.

 

 


Gebet für den 8. Mai 2020

– herausgesucht von Anne Bollin –

Ein moderner Psalm von Hanns-Dieter Hüsch:

Ich stehe unter Gottes Schutz

Er lässt mich nicht ins Leere laufen

Und macht aus mir keinen Kriegsknecht

Sondern so wie ich bin bin ich sein Mensch

Ich suche den Frieden und will mich nicht ausruhen

Auch mit denen die noch unter Waffen stehen

Anzuzünden die Erde die nicht hohl ist

sondern Gottes Herz.

 

Ich stehe unter Gottes Schutz

Ich bin sein Fleisch und Blut

Und meine Tage sind von ihm gezählt

ER lehrt mich, den zu umarmen

dessen Tage ebenfalls gezählt sind

Und alle in die Arme zu nehmen

Weil wir die Trauer und die Freude teilen wollen

Dass beide wie Leib und Seele zusammen sind.

 

Ich stehe unter Gottes Schutz

Ich weiß das seit geraumer Zeit

Er nahm den Gram und das Bittere aus meinem Wesen

Und machte mich fröhlich

Und ich will hingehen

Alle anzustecken mit Freude und Freundlichkeit

Auf dass die Erde Heimat wird für alle Welt:

Durch seinen Frieden

und unseren Glauben

Schalom in Dorf und Stadt.

 

(Hanns Dieter Hüsch, aus: Psalmen für Alletage. tvd-Verlag Düsseldorf, 3/1997)

 


Gebet für den 7. Mai 2020

– herausgesucht von Anne Bollin –

Psalm 85

Herr, erweise uns deine Gnade

und gib uns dein Heil!

 

Könnte ich doch hören,

was Gott der Herr redet,

 

dass er Frieden zusagte seinem Volk und seinen Heiligen,

damit sie nicht in Torheit geraten.

 

Doch ist ja seine Hilfe nahe denen, die ihn fürchten,

dass in unserem Lande Ehre wohne;

 

dass Güte und Treue einander begegnen,

Gerechtigkeit und Friede sich küssen;

 

dass Treue auf der Erde wachse

und Gerechtigkeit vom Himmel schaue;

 

dass  uns auch der Herr Gutes tue,

und unser Land seine Frucht gebe;

 

dass Gerechtigkeit vor ihm her gehe

und seinen Schritten folge.

(Friedensgebete- Psalmen, Lesungen, Gebete, Lieder, Segen, Impulse- Auszug aus der Arbeitshilfe)


Gebet für den 6. Mai 2020

– herausgesucht von Anne Bollin –

Psalm 68

Das Himmelreich hängt nicht am Himmel,

nicht in den Wolken, nicht im Wolkenkuckucksheim –

aber es liegt in der Luft.

 

Du kannst es fühlen, mit deinen Sinnen empfinden;

und riechen kannst du es, wenn du eine gute Nase hast;

und sehen, wenn dir noch nicht Hören und Sehen vergangen ist,

und du kannst es schmecken in Brot und Wein.

 

Das Himmelreich ist einem Menschen gleich aus Fleisch und Blut,

mit Herz und verständnisvollen Gedanken –

unscheinbar, der aus sich nicht viel Aufhebens macht;

der aber den Menschen aufhebt, der ihm begegnet.

 

Das Himmelreich durchbricht die dunkelsten Seiten der Welten.

Es erleuchtet die schwärzesten Seelen.

Die Todeszonen verwandeln sich in Friedenszeiten.

Die Erde blüht wieder auf.

 

(Ich stehe unter Gottes Schutz. Psalmen für Alletage, Hanns Dieter Hüsch, Uwe Seidel)

 


Gebet für den 5. Mai 2020

– herausgesucht von Anne Bollin –

„Unsere tiefgreifendste Angst ist nicht,

dass wir den Anforderungen nicht gewachsen sind.

Unsere tiefgreifendste Angst ist,

dass unsere Kraft jedes Maß übersteigt.

 

Unser Licht, nicht unsere Dunkelheit

macht uns am meisten Angst.

Wir fragen uns, wie kann ich es wagen,

brillant, hinreißend, talentiert und fabelhaft zu sein?

 

Doch in der Tat, wie kannst du es wagen,

dies alles nicht zu sein?

Du bist ein Kind Gottes.

Wenn du dich klein machst,

erweist du damit der Welt keinen Dienst.

 

Es ist nichts Erleuchtetes daran, dich zu ducken,

damit sich andere Leute

in deiner Gegenwart nicht unsicher fühlen.

 

Wir sind geboren worden, um den Glanz Gottes,

der in uns ist, zu verwirklichen.

Und er ist nicht nur in einigen von uns;

er ist in jedem Menschen.

 

Und wenn wir unser eigenes Licht strahlen lassen

geben wir unbewusst den anderen Menschen

die Erlaubnis, dasselbe zu tun.

 

Wenn wir uns von unserer eigenen Angst befreit haben,

befreit unsere Gegenwart automatisch auch andere.“

 

(Nelson Mandela,  Antrittsrede als Präsident von Südafrika, Mai 1994)


 


Gebet für den 4. Mai 2020

– herausgesucht von Herbert Hatzky- 

Bleib bei uns, Herr

Text: Franz Josef Rage und Paul Ringeisen

Bleib bei uns, Herr, die Sonne gehet nieder,

in dieser Nacht sei du uns Trost und Licht.

Bleib bei uns, Herr, du Hoffnung, Weg und Leben,

lass du uns nicht allein, Herr Jesu Christ.

Bleib bei uns, Herr, der Abend kehret wieder,

ein Tag voll Müh und Plag hat sich geneigt.

Bleib bei und, Herr, die Nacht senkt sich hernieder.

Lass leuchten über uns dein Angesicht.

Bleib bei uns, Herr, im Dunkel unsrer Sorgen.

Du bist das Licht, das niemals mehr erlischt.

Bleib bei uns, Herr, bei dir sind wir geborgen.

Führ uns durchs Dunkel, bis der Tag anbricht.

Bevor des Tages Licht vergeht,

o Herr der Welt hör dies Gebet.

Behüte uns in dieser Nacht

durch deine große Güt und Macht.

Amen.

 


Gebet für den 3. Mai 2020

– herausgesucht von Herbert Hatzky- 

Das wünsch ich

Text: Clemens Bittlinger

Dass mir der Atem nicht ausgeht,

wenn ich dich still begleiten will

auf deinem Weg durch schwere Zeiten.

Das wünsch ich mir, das wünsch ich dir,

und unser Gott steht uns dabei zur Seite.

Dass es die Worte nicht verweht,

mit denen ich mein Reden füll,

sobald es gilt, zu Tat zu schreiten.

Das wünsch ich mir, das wünsch ich dir,

und unser Gott steht uns dabei zur Seite.

Dass wir uns nicht im Kreise drehn,

sondern erkennen, was Gott will,

und das nicht nur in schweren Zeiten.

Das wünsch ich mir, das wünsch ich dir,

und unser Gott steht uns dabei zur Seite.

Sei behütet auf deinen Wegen.

sei behütet auch mitten in der Nacht.

Durch Sonnentage, Stürme und durch Regen

hält der Schöpfer über dir die Wacht.

Amen.

 


Gebet für den 1. Mai 2020

– herausgesucht von Herbert Hatzky- 

Nun steht in Laub und Blüte

Text: Detlev Block

Nun steht in Laub und Blüte, Gott Schöpfer, deine Welt.

Hab Dank für deine Güte, die uns die Treue hält.

Tief unten und hoch oben ist Frühling weit und breit.

Wir freuen uns und loben die schöne Jahreszeit.

Die Sonne, die wir brauchen, schenkst du uns unverdient,

in Duft und Farben tauchen will sich das Land und grünt.

Mit neu erweckten Sinnen sehn wir der Schöpfung Lauf.

Da draußen und da drinnen , da atmet alles auf.

Wir leben, Herr, noch immer vom Segen der Natur.

Licht, Luft und Blumenschimmer sind deiner Hände Spur.

Wer Augen hat zu sehen, ein Herz, das staunen kann,

der muss in Ehrfurcht stehen und betet mit uns an.

Wir wollen gut verwalten, was du uns anvertraut,

verantwortlich gestalten, was unsre Zukunft baut.

Herr, lass uns nur nicht fallen in Blindheit und Gericht.

Erhalte uns und allen des Lebens Gleichgewicht.

 

(auch zu singen nach der Melodie: Auf Seele, Gott zu loben, EG 690)

 

Herr, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist,

und deine Wahrheit soweit die Wolken gehen.

Bei dir ist die Quelle des Lebens,

und in deinem Lichte sehen wir das Licht.

Amen

 

 


Gebet für den 30. April 2020

– herausgesucht von Herbert Hatzky- 

Dein Segen leuchtet

Text: Birgit Kley

Dein Segen leuchtet in der Nacht

und meine Sehnsucht ist noch wach.

Wenn gleich ein Traum vom Himmel fällt,

heb ich ihn auf, ein Traum erhellt.

Dein Segen singt ein altes Lied.

Ich bin ganz still, bis es verweht.

Dann wird der Raum um mich so weit.

Gott, du bist du, in meiner Zeit.

Dein Segen tanzt im Sternenraum.

Mir wird so leicht, ich fass es kaum.

Und wenn ein Engel mir dann winkt,

tanz ich hinauf, das Schwere sinkt.

Dein Segen füllt mein Herz mir Mut.

Ein klarer Blick tut mir so gut.

Zum Horizont gehst du mit mir,

Gott, du bist da, ich traue dir.

Dein Segen hüllt mich wieder ein

und meine Angst bleibt jetzt allein.

Wenn gleich ein Traum vom Himmel fällt,

heb ich ihn auf, ein Traum erhellt.

Und so segne und behüte mich der

barmherzige und gnädige Gott,

der Vater , der Sohn und der Heilige Geist.

Amen.

 


Gebet für den 29. April 2020

– herausgesucht von Herbert Hatzky- 

Keinen Tag soll es geben

Text: Uwe Seidel, aus „…dass Versöhnung blüht“

Keinen Tag soll es geben, da ich sagen muss:

Niemand ist da, der mir die Hand reicht.

Keinen Tag soll es geben, da ich sagen muss:

Niemand ist da, der mich mit Kraft erfüllt.

Keinen Tag soll es geben, da ich sagen muss:

Niemand ist da, der mich mit Geist beseelt.

Keinen Tag soll es geben, da ich sagen muss:

Niemand ist da, der mit mir Wege geht.

Keinen Tag soll es geben, da ich sagen muss:

Niemand ist da, der mir die Hoffnung stärkt.

Keinen Tag soll es geben, da ich sagen muss:

Niemand ist da, der mir das Leben schenkt.

Und der Friede Gottes,

der höher ist als unsere Vernunft,

der halte unseren Verstand wach

und unsere Hoffnung groß

und stärke unsere Liebe.

Amen

 


Gebet für den 28. April 2020

– herausgesucht von Jörg Kempken – 

Nicht etwas glauben. Sondern jemandem glauben.

Für mich ist entscheidend: Glauben ist Grundvertrauen und verlangt den Dativ und verträgt kein Dogma.
Ich habe für mich ein „kleines Credo“ formuliert, in dem ich nahelegen möchte, dass ich nicht an
etwas glaube (schon gar nicht an etwas, was meinem Denken oder Wissen zuwiderläuft)
sondern jemandem glaube:

Nach allem, trotz allem glaube ich ihm, Jesus aus Nazareth, Menschensohn, Bruder, Heiland.

Ich glaube dem Mann mit der offenen Hand, mit der offenen Wunde,
mit dem sanften Mut, auf Feinde zuzugehen, dem Mann des Kreuzes,
nicht der gekreuzten Klingen, der Vergebung, nicht der Genugtuung.

Ich vertraue dem, der Kinder erhöht, Grenzen missachtet und den
eisenbeschlagenen Himmel öffnet mit der Unbestechlichkeit seiner Liebe.

Ich genieße dankbar das Stück Brot und den Schluck Wein
und erfahre das Geheimnis des Glaubens.

Die Vögel unter dem Himmel werden meine Lehrmeister.

Ich glaube dem Freund der Armen, dem Helfer der Kranken,
dem Tröster der Verzagten.

Ich glaube der Kraft seines Geistes, der dem Tode die Macht nimmt,
der Frieden schafft, Vertrauen stärkt,
Hoffnung stiftet, mitten unter uns.

Ja, auch ich brauche den Dativ für meinen Glauben,
denn der bringt mich noch näher an den Mann aus Nazareth.

(Friedrich-Wilhelm Schorlemmer)


Gebet für den 27. April 2020

– Zusammengestellt von Herbert Hatzky – 

Gebet mit dem Lied EG 485

Du Schöpfer aller Wesen, du Lenker aller Zeit

Der Tag ist fast vergangen. Die Welt um uns wird still.

Zeit um innezuhalten, in den Himmel zu schauen, zu beten:

            Du Schöpfer aller Wesen, du Lenker aller Zeit,

            die Woche, die gewesen, kehrt heim zur Ewigkeit.

            Anbetend, Herr, wir singen das Lied der Ewigkeit,

            zu dir zurück wir bringen die anvertraute Zeit.

Unsere Zeit steht in deinen Händen.

Von dir kommt sie, und zu dir kehrt sie zurück.

Alles, was wir erlebt, gesehen und gehört haben,

legen wir vor dich hin.

Alles, was uns begegnet ist und uns beschäftigt,

an diesem Tag, in dieser Woche, in dieser Zeit, alles. . .

            Wenn es jetzt um uns dunkelt, sei selber unser Licht,

            und wenn das Irrlicht funkelt, lass uns verirren nicht.

In einem Streit keinen Ausweg mehr sehen.

Eine Prügelei aus der Ferne beobachten, sich fürchten, schnell weitergehen.

Muskelkater, ein steifer Rücken, Kopfschmerzen,

Angst vor Ansteckung mit dem Corona-Virus

Alles legen wir vor dich hin.

            Dein Kreuzeshand nun segne die Schar, die kniet vor dir,

            und jedem selbst begegne: „Der Friede sei mit dir.“

Wenn es nun dunkel wird, gib Frieden dieser Welt.

Segne uns, Gott, heut Nacht, dass wir sicher ruhn bis morgen früh.

 

Und so segne uns der gütige und barmherzige Gott,

der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.

Amen

 


Gebet für den 26. April 2020

– Zusammengestellt von Herbert Hatzky – 

Der Wochenspruch aus Johannes 10 lautet:

Christus spricht:

Ich bin der gute Hirte.

Meine Schafe hören meine Stimme,

und ich kenne sie,

und sie folgen mir;

und ich gebe ihnen das ewige Leben.

Wir beten Psalm 23:

Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.

Er weidet mich auf einer grünen Aue

und führet mich zum frischen Wasser.

Er erquicket meine Seele.

Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.

            Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal,

            fürchte ich kein Unglück;

            denn du bist bei mir,

            dein Stecken und Stab trösten mich.

Du bereitest vor mir einen Tisch

im Angesicht meiner Feinde.

Du salbest mein Haupt mit Öl

und schenkest mir voll ein.

            Gutes und Barmherzigkeit

            werden mir folgen mein Leben lang,

            und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.

 

Wir beten weiter:

Gott wir danken dir, dass du unser guter Hirte bist,

dass du uns kennst und wir dir folgen dürfen.

Lass uns deine tröstenden und ermutigenden Worte

im Sprachengewirr unserer Zeit stets wahrnehmen.

Komm, Herr, segne uns, dass wir uns nicht trennen,

sondern überall uns zu dir bekennen.

Nie sind wir allein, stets sind wir die Deinen.

Lachen oder Weinen wird gesegnet sein.

Amen.

 


Gebet für den 25. April 2020

– ausgewählt von Pfarrerin Yvonne Brück – 

Ja

Gott, ich fühle mich im Moment so schwer so voller Angst, so voller Sorge und Trauer. Es fehlt die Leichtigkeit, die Lebendigkeit. Wir sind alle gefangen von diesem Virus er bestimmt unser Leben. Kontaktverbot, Masken Pflicht, Abstand halten, die Schlagworte im Moment. Sie schützen mich/uns vor Ansteckung. Doch was schützt unsere Seele? Ich möchte so gerne wieder unbeschwert nach draußen gehen können, Familie und Freunde treffen live und in Farbe, nicht per Videochat. Ich möchte nicht ständig einen riesen Bogen um meine Mitmenschen machen müssen. Ich möchte nicht ständig Angst  haben mich anzustecken. Ich möchte mich einfach wieder frei bewegen, mich in einen Zug setzen und irgendwo hinfahren. Ich möchte gerne wieder draußen Kaffee trinken, Eis essen, Bier trinken, ins Schwimmbad, ins Kino gehen, einfach das Leben genießen. Ich möchte keine Kompromisse in meinen eigenen 4 Wänden.

Doch ich /wir werden lernen müssen, mit dieser veränderten Zeit zu leben.

Gott verwandle mich/uns, unsere Ängste, Sorgen und Trauer in Mut, Zuversicht und Freude.

Begleite, behüte uns und gib uns Kraft nur für heute. 

Amen

(Quelle: https://coronagebet.evangelisch.de/gebete/ja)


Gebet für den 24. April 2020

– Zusammengestellt von Herbert Hatzky – 

Ich liege und schlafe ganz in Frieden,

denn allein du, Herr, hilfst mir, das ich sicher wohne

Abendgebet von Jochen Klepper

Ich liege, Herr, in deiner Hut und schlafe ganz mit Frieden.
Dem, der in deinen Armen ruht, ist wahre Rast beschieden.

Du bist’s allein, Herr, der stets wacht, zu helfen und zu stillen,
wenn mich die Schatten finstrer Nacht mit jäher Angst erfüllen.

Dein starker Arm ist ausgereckt, dass Unheil mich verschone
und ich, was auch den Schlaf noch schreckt, beschirmt und sicher wohne.

So will ich, wenn der Abend sinkt, des Leides nicht gedenken,
das mancher Erdentag noch bringt, und mich darein versenken,

wie du, wenn alles nichtig war, worauf die Menschen hoffen,
zur Seite warst und wunderbar mir Plan und Rat getroffen.

Weil du der mächt’ge Helfer bist, will ich mich ganz bescheiden
und, was bei dir verborgen ist, dir zu entreißen meiden.

Ich achte nicht der künft’gen Angst. Ich harre deiner Treue,
der du nicht mehr von mir verlangst, als dass ich stets aufs Neue

zu kummerlosem, tiefem Schlaf in deine Huld mich bette,
vor allem, was mich bitter traf, in deine Liebe rette.

Ich weiß, dass auch der Tag, der kommt, mir deine Nähe kündet
und dass sich alles, was mir frommt, in deinen Ratschluss findet.

Sind nun die dunklen Stunden da, soll hell vor mir erstehen,
was du, als ich den Weg nicht sah, zu meinem Heil ersehen.

Du hast die Lider mir berührt. Ich schlafe ohne Sorgen.
Der mich in diese Nacht geführt, der leitet mich auch morgen.

Amen.

Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott,

sei mit uns in allem Leiden.

Voll Wärme und Licht im Angesicht,

sei nahe in schweren Zeiten.

Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott,

sei mit uns durch deinen Segen.

Dein Heiliger Geist, der Leben verheißt,

sei um uns uns auf unsern Wegen,

Amen.

 


Gebet für den 23. April 2020

– Zusammengestellt von Herbert Hatzky – 

Herr, bleibe bei uns,

denn es will Abend werden,

und der Tag hat sich geneiget.

Besinnung und Gebet   (aus Sinfonia Oecumenica)

Wenn die Lichter leuchten und das Haus sich füllt,

wenn das Lachen leicht ist und alles in Ordnung,

            stehe ich vor der Tür und klopfe an.

Wenn die Lichter niedergebrannt sind

und das Haus ruhig ist,

wenn Gespräche unter die Haut gehen

und Staunen in der Luft liegt,

            stehe ich vor der Tür und klopfe an.

Wenn die Lichter erloschen sind

und Traurigkeit im Haus wohnt,

wenn die Stimme gebrochen ist und nichts in Ordnung,

            stehe ich vor der Tür und klopfe an.

Und heute Nacht – und heute Nacht ist immer,

als ob es keinen anderen Menschen gäbe,

als ob es keine anderen Häuser gäbe,

als ob es keine anderen Türen gäbe –

            stehe ich vor dir und klopfe an.

Komm, Jesus, sei du unser Gast.

Bleibe bei uns, denn es will Abend werden.

Lass in unsere Haus deine einfache Gegenwart einziehen,

            denn dann werden wir reich sein.

Lass in unser Haus deinen Schmerz einziehen,

            denn wenn wir teilen,

            werden wir auch deine Freude teilen.

Lass in unser Haus dein Verstehen einziehen,

            denn dann werden wir frei, mehr von dir zu lernen.

Bring zu unserem Hause alle, die dir entgegeneilen

oder hinter dir herhumpeln,

            denn dann werden wir dich als den Heiland

            aller Menschen erfahren.

Lass uns in unserem Haus den Heiligen Geist erfahren,

            so dass dies Haus eine Wiege deiner Liebe wird.

Mit Freunden und Fremden,

mit Nachbarn und mit gut Bekannten,

sei du mir uns an diesem Abend.

            Denn die Türen unseres Hauses öffnen wir weit,

            und die Türen unseres Herzens lassen wir angelehnt.

Amen

            Ubi caritas et amor – Ubi caritas, Deus ibi est.

            Wo Güte und Liebe herrscht, da ist Gott

 


Gebet für den 21. April 2020

– Zusammengestellt von Herbert Hatzky – 

Wir beten mit Worten aus Psalm 4

Erhöre mich Gott,

dir vertraue ich.

Wenn ich Angst habe,

du schaffst mir Raum

Such ich Hilfe,

du hörst mein Rufen.

Wenn andere auf mich herabschauen,

du hältst zu mir.

Viele sagen, es gibt nichts gutes mehr zu erwarten.

Du bist meine Hoffnung.

Ich liege und schlafe in tiefem Frieden.

Du allein gibst mir Sicherheit.

Amen.

 

Herr höre uns, wir rufen dich.

Herr höre uns, wir suchen dich.

Herr höre uns und sei uns nah.

Gott, was mich zerstreut und verwirrt vertraue ich dir an.

Ich muss nicht reden, damit du mich hörst.

Ich muss nicht aufzählen, was mir fehlt.

Ich muss dich nicht erinnern, was in dieser Welt geschieht

und wozu wir deine Hilfe brauchen.

Herr höre uns, wir rufen dich.

Herr höre uns, wir suchen dich.

Herr höre uns und sei uns nah.

Gott, du hast mich diesen Tag in Frieden verbringen lassen,

schenk deinen Frieden auch in dieser Nacht.

Gott segne uns,

Gott halte uns fest in der Fürsorge des Geistes.

Und führe unser Leben in Liebe.

Amen.

 

Liedvers von Jürgen Henkys:

Der Lärm verebbt, und die Last wird leichter.

Es kommen Engel und tragen mit.

Gott segne alle, die dir vertrauen.

Gib Nacht und Ruhe, wo man heute litt.

 

 


Gebet für den 20. April 2020

– Zusammengestellt von Anne Bollin – 

Ich habe meine Augen auf zu den Bergen :

Woher kommt mir Hilfe?

Meine Hilfe kommt vom Herrn,

der Himmel und Erde gemacht hat.

 

Er lässt deinen Fuß nicht wanken;

er,der dich behütet, schläft nicht.

Nein, der Hüter Israels

schläft und schlummert nicht.

Der Herr ist dein Hüter, der Herr gibt dir Schaffen;

er steht dir zur Seite.

Bei Tag wird dir die Sonne nicht schaden

noch der Mond in der Nacht.

 

Der Herr behüte dich vor allem Bösen,

er behüte dein Leben.

Der Herr behüte dich,

wenn du fortgehst und wiederkommst,

von nun an bis in Ewigkeit.

Psalm 121

 


Gebet für den 19. April 2020

– Zusammengestellt von Anne Bollin – 

Da brachte man Kinder zu ihm,damit er ihnen die Hände auflegte.

Die Jünger aber wiesen die Leute schroff ab. Als Jesus

das sah,wurde er unwillig und sagte zu ihnen: Lasst die Kinder

zu mir kommen ; hindert sie nicht daran ! Denn Menschen wie ihnen

gehört das Reich Gottes. Amen, das sage ich euch:

Wer das Reich Gottes nicht so annimmt,wie ein Kind,der wird nicht

hineinkommen. Und er nahm die Kinder in seine Arme ; dann

legte er ihnen die Hände auf und segnete sie.

Markus 10,13 – 16

 

Segen unserer Kinder

Gott gebe dir

für jeden Sturm einen Regenbogen,

für jede Träne ein Lachen,für jede Sorge eine Aussicht

und eine Hilfe in jeder Schwierigkeit.

Für jedes Problem,das dir das Leben schicht,

einen Freund,es zu teilen,

für jeden Seufzer ein schönes Lied

und eine Antwort auf jedes Gebet.

Irisches Segensgebet


Gebet für den 18. April 2020

– Zusammengestellt von Anne Bollin – 

Segen weitergeben

Segnen, daß heißt

die Hand auf etwas legen

und sagen: Du gehörst trotz allem Gott.

 

So tun wir es mit der Welt,

die uns solches Leiden zufügt.

Wir verlassen sie nicht,

wir verwerfen, verachten, verdammen sie nicht,

sondern wir rufen sie zu Gott,

wir geben ihr Hoffnung, wir legen die Hand auf sie

und sagen: Gottes Segen komme über dich.

 

Wir empfangen Gottes Segen im Glück und im Leid.

Wer aber selbst gesegnet wird,

der kann nicht anders

als diesen Segen weitergeben.

Er muss dort, wo er steht,

ein Segen sein für andere.

(Dietrich Bonhoeffer)

 


Gebet für den 17. April 2020

– Zusammengefasst von Herbert Hatzky – 

Gebet

Ich bin hier, Gott.

Ich habe Zeit.

Ich spüre den Boden unter mir.

            Ich bin getragen.

            Du Gott trägst mich.

            Danke!

Von allen Seiten umgibst du mich.

Ich atme. Ich atme ein und atme aus.

Mein Atem kommt, mein Atem geht.

Und kommt von Neuem.

            Ich bin lebendig.

            Du, Gott, bist mein Leben.

            Danke!

Du hast mich wunderbar gemacht.

Ich denke an das, was ich erlebt habe

an diesem Tag:

            was mich erfreut hat oder geärgert hat,

            was mich bekümmert hat,

            was mich berührt hat oder geärgert hat

            Danke für alles!

Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz.

Ich denke an die Menschen,

denen ich begegnet bin:

Du warst dabei!

Du verstehst meine Gedanken von ferne.

Ich denke an das,

was vor mir liegt.

Geh mit mir

Du, Gott, siehst alle meine Wege.

Segne mich.

Begleite mich.

Behüte mich.

Amen.

 


Gebet für den 16. April 2020

– Zusammengefasst von Herbert Hatzky – 

Gebet zur Nacht

Die Nacht ist die Decke deines Friedens, Gott,

            der Rhythmus deiner Ruhe für alle Menschen.

Die Nacht ist der Mantel deiner Freundlichkeit, Gott,

            die Wärme deiner schützenden Hand rings um die Erde.

In der Dunkelheit liegen die Zeichen der Ewigkeit verborgen,

            die andauernde Lebendigkeit deiner Liebe.

Voller Vertrauen auf dich gehen wir schlafen

und überlassen dir diesen Tag

            Im Vertrauen auf dich

            legen wir die Sorgen dieses Tages beiseite.

In unserem Schlaf sei du unser Begleiter.

            In unserem Erwachen sei du das Geschenk des neuen Tages.

Gott, gehe mir uns.

Jesus Christus, nimm uns an die Hand.

Heiliger Geist, umhülle uns wie eine Decke.

 

Amen

 


Gebet für den 15. April 2020

– Zusammengefasst von Herbert Hatzky – 

Abendlied (von Sigurbjörn Einarsson, Deutsch: Fritz Baltruweit)

Die Sonne sinkt ins Meer – es geht das letzte Licht.

Hab Dank für diesen Tag. Bleib da, wenn’s dunkel ist – 

und schenk uns eine gute Nacht.

Gott, du bleibst wach und nah, wärmst liebevoll die Welt.

Im weiten Erdenrund lass leuchten dein Gesicht –

und schenk uns eine gute Nacht.

Am Tagesende: Nacht. Und wo ich dich vergaß,

wo Hass und Kummer schrei’n, pflanz deine Hoffnung ein –

und schenk uns eine gute Nacht.

Komm Nacht, komm auf uns zu, schenk Ruhe, neue Kraft

und heile, was zerbrach. Gib Frieden, lieber Gott –

und schenk uns eine gute Nacht.

Amen

 

 

Gebet zur Nacht

Gott, unser Ursprung und Ziel,

du bist voller Güte

und liebst die Menschen –

so vergib mir alle meine Sünden,

die ich heute getan habe

in Gedanken, Worten und Werken.

Schenke mir einen friedlichen

und ungestörten Schlaf.

Dein heiliger Engel sei mit mir,

er schütze mich vor allem Bösen.

Sei du unser Schutz

für unseren Leib und unsere Seele.

Zu dir steige unser Lob auf:

Zu dir, du barmherziger Gott,

Anfang und Ende.

Zu dir, Jesus Christus,

du Hoffnung der Welt.

Zu dir, Heiliger Geist,

du Atem des Lebens.

Jetzt und allezeit

bis in Ewigkeit.

Amen.

 


Gebet für den 14. April 2020

– von Cornelia Elke Schray (Schriftstellerin) – 

Lass dich fallen

Lass dich fallen

in den Segen des Himmels

lass dich bergen

von den Armen der Hoffnung

lass dich tragen

von dem Aufwind der Liebe

 

Brich auf ins gelobte Land

in dem die Milch des Friedens

und der Honig der Stille

fließen

 

der dich schuf

ist dir nah

 

Amen


Gebet für den 13. April 2020 – Ostermontag

– von Pfarrerin Yvonne Brück – 

Wir beten mit Worten einer modernen Übertragung von Psalm 118:
Sagt mit mir danke – Danke, Gott, dass du mit uns so freundlich umgehst und uns mit deiner Liebe begegnest.
Alle sollen es sagen, sollen davon singen: Danke.
Denn wenn wir Angst haben und nicht wissen wohin, dann können wir uns an Gott wenden.
Er ist dann ganz für uns da und gibt uns neuen Lebensmut.
Sich auf Gott zu verlassen, hat Sinn.
Du Gott, bist meine Rückendeckung.
Du bist mein Gebet.
In dir bin ich ruhig und fühle mich wie ein kleines Kind in der Wiege geborgen.
Ich werde nicht zerbrechen. Ich werde leben.
Du mutest mir viel zu Gott, aber du lässt mich niemals allein.
Kam ich mir so vor, als würde ich nicht mehr gebraucht, hast du mich wieder ins Leben eingefügt.
Was für ein Tag! Ein großes Fest mit Gott!
Sagt mit mir Danke und freut euch mit mir!

Und wir beten weiter:
Gott, am Ort des Todes hast du einen neuen Anfang geschaffen.
Wo keine Hoffnung mehr war, den Punkt hinter dem Leben in einen Doppelpunkt verwandelt. Alles auf Anfang. Alles neu.
Mit der Macht der Liebe hast du Jesus aus dem Grab ins Leben geholt. Er war tot, aber du bist ein Gott des Lebens.
Verstehen können wir nicht, was damals geschah – wie sollten wir es auch, wo wir nichts anderes kennen als ein Leben zum Tod?
Gott, wo wir herkommen willst du hingehen. Was uns umtreibt wirst du antreiben. Wie es in uns aussieht fühlst du genau. Wonach wir suchen findest du sicher. Was wir ersehnen ist dir vertraut. Unseren Zweifel glaubst du uns. Um unsere Sorgen bist du besorgt. Mit unserer Last lässt du uns nicht fallen. Die Steine, die uns belasten, wirfst du uns nicht vor. Wie sehr wir dich auch suchen, du hast uns doch schon längst gefunden. Deshalb komm, Gott, und lass es Ostern in uns werden. Komm und wirf den Schatten hinter uns. Komm und lass uns dein Licht aufgehen und lehr unseren Gesichtern das Lächeln der Hoffnung. Gib uns Osteraugen mit leuchtendem Blick – damit wir hoffen, vertrauen, glauben können: Jesus lebt und wir mit ihm.
Amen


Gebet für den 12. April 2020 – Ostersonntag

– von Vikarin Lisa Schönrock – 

Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja

Staunend kommen wir vor das leere Grab, der Stein ist weggerollt, er hat neuen Perspektiven Platz gemacht. Die Liebe hat den Tod überwunden, die Hoffnung ist stärker als die Angst, der Tod ist überwunden. Halleluja

 

Du Auferstandener, nimmst unsere Sorgensteine weg. Sei du bei den Kranken, die von der Last der Schmerzen und der Sorgen erdrückt werden.

Sei du bei den Sterbenden, deren Herz vor Kummer schwer ist.

Sei du bei den Ärzten und Pflegenden, die sich kaum mehr aufrecht halten können wegen ihres grenzenlosen Einsatzes und weil sie so belastende Entscheidungen treffen müssen.

Schenk du ihnen neue Perspektiven, damit ihnen wieder leichter ums Herz wird.

 

Du Auferstandener, räumst unsere Stolpersteine aus dem Weg.

Sei du bei den Einsamen und Isolierten, die unter dem Alleinsein leiden und allen Halt verloren haben.

Sei du in Pflege- und Alteneinrichtungen, in Behindertenheimen und auf Palliativstationen, wo das Kontaktverbot die Menschen ganz besonders aus der Bahn wirft, weil sie es nicht verstehen können oder weil es ihnen die letzte Chance der Verabschiedung nimmt.

Sei du bei ihren Angehörigen, die unter der Ungewissheit leiden und keine weiteren Schritte mehr tun können.

Schenk du ihnen neue Perspektiven, dass sie nicht mehr straucheln werden.

 

Du Auferstandener, nimmst unsere Steine des Anstoßes weg.

Sei du bei allen Menschen, die mit ihrer Arbeit unermüdlich dafür sorgen, dass wir lebensnotwendige Dinge und Dienstleistungen erhalten können.

Sei du bei denen, die ihre eigene Gesundheit für uns riskieren und tagtäglich dem Unmut der Menschen ausgesetzt sind. Frust, Angst, Unverständnis und Egoismus bekommen sie als Erste ab.

Schenk du Ihnen neue Perspektiven, dass der Ärger nicht das letzte Wort hat.

Amen


Gebet für den 11. April 2020

– von Jörg Kempken in Anlehunng an den Roman „Nachtzug aus Lissabon“ – 

Was ich brauche,

Ich möchte nicht in einer Welt ohne Kathedralen leben.
Ich brauche ihre Schönheit und Erhabenheit.
Ich brauche sie gegen die Gewöhnlichkeit der Welt.

Ich will zu leuchtenden Kirchenfenstern hinaufsehen und mich blenden lassen von unirdischen Farben.
Ich brauche ihren Glanz.
Ich brauche ihn gegen die schmutzige Einheitsfarbe der Uniformiertheit von Rassisten und Hetzern.

Ich will mich einhüllen lassen von der herben Kühle der Kirchen.
Ich brauche ihr gebieterisches Schweigen.
Ich brauche es gegen das geistlose Gebrüll der Populisten und das Geschwätz ihrer Mitläufer.

Ich will den rauschenden Klang der Orgel hören,diese Überschwemmung von überirdischen Tönen.
Ich brauche ihn gegen die schrille Lächerlichkeit der Hymnen auf unsere Souveränität.

Ich liebe betende Menschen.
Ich brauche ihren Anblick.
Ich brauche ihn gegen das tückischen Gift des Oberflächlichen und Gedankenlosen.

Ich will die Worte der Bibel hören.
Ich brauche die unwirkliche Kraft ihrer Poesie.
Ich brauche sie gegen die Verwahrlosung der Sprache und die Haßparolen unserer Zeit.

Eine Welt ohne diese Dinge wäre eine Welt, in der ich nicht leben möchte.

Darum guter Gott, gib mir schon bald,was ich brauche.

Amen


Gebet für den 10. April 2020

Wochenspruch:

„Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ | Joh 3,16

 

Denn wir sind gerettet auf Hoffnung hin

– Tina Willms, Theologin und Schriftstellerin –

Gott,

für alle, die schreien wie Jesus,

für alle Verlassenen bitten wir,

für Menschen, die gequält oder gefoltert werden,

für solche, die misshandelt oder geschlagen werden,

für jene, die missbraucht oder geschunden werden.

 

Hilflos halten wir sie dir hin, all diese Menschen,

für die wir nichts anderes tun können als zu beten.

Wir klammern uns an die Hoffnung,

dass du ihre Schreie aufnimmst

und ihre Tränen sammelst,

dass du keinen von ihnen verloren gibst

und selbst durch den Abgrund

für sie einen Weg ins Leben findest.

 

Amen


Gebet für den 9. April 2020

Abend ward, bald kommt die Nacht,
schlafen geht die Welt;
denn sie weiß, es ist die Wacht
über ihr bestellt.

Einer wacht und trägt allein
ihre Müh und Plag,
der lässt keinen einsam sein,
weder Nacht noch Tag.

Jesu Christ, mein Hort und Halt,
dein gedenk ich nun,
tu mit Bitten dir Gewalt:
Bleib bei meinem Ruh’n.

Wenn dein Aug‘ ob meinem wacht,
wenn dein Trost mir frommt,
weiß ich, dass auf gute Nacht
guter Morgen kommt.

Amen


Gebet für den 8. April 2020

– Tagebuch Sophie Scholl, 15.07.42 –

Nimm Dich meiner an und tue mit mir nach Deinem guten Willen

Wie ein dürrer Sand ist meine Seele, wenn ich zu Dir beten möchte, nichts anderes fühlend als ihre eigene Unfruchtbarkeit. Mein Gott, verwandle Du diesen Boden in eine gute Erde, damit Dein Samen nicht umsonst in sie falle, wenigstens lasse auf ihr die Sehnsucht wachsen nach Dir, ihrem Schöpfer, den sie so oft nicht mehr sehen will.
Ich bitte Dich von ganzem Herzen, zu Dir rufe ich, ‚Du‘, rufe ich, wenn ich auch nichts von Dir weiß, als dass in dir allein mein Heil ist, wende Dich nicht von mir, wenn ich Dein Pochen nicht höre, öffne doch mein taubes Herz, mein taubes Herz, gib mir die Unruhe, damit ich hinfinden kann zu einer Ruhe, die lebendig ist in Dir.
O, ich bin ohnmächtig, nimm Dich meiner an und tue mit mir nach Deinem guten Willen, ich bitte Dich, ich bitte Dich

Amen


Gebet für den 7. April 2020

– von Jörg Kempken –

Du stellst meine Füße auf weiten Raum.

Wir beten diese Worte aus dem 31.Psalm in diesen Tagen,
da der Raum für unsere Füße sehr eingeengt ist.
Wir bewegen uns in den eigenen vier Wänden und müssen
lernen uns selbst auszuhalten. Vielen von uns fällt es schwer.
Doch du unser Gott, gibst uns die Chance, unseren Gedanken,
Hoffnungen und Wünschen weiten Raum und Platz zu geben.
Pläne, Erwartungen und Wünsche richten wir auf die Zukunft
und das verpflichtet uns zu Geduld, Achtsamkeit und Demut.
Und so steht auch diese besondere Zeit mit all unserer Ohnmacht
und Beschränktheit in deinen Händen.
Gib uns die Kraft und den Mut, gerade jetzt, die ausgetretenen
Pfade, die gepflastert sind mit Belanglosigkeiten, Unverbindlichkeit
und Gleichgültigkeit, zu verlassen.
Laß uns versehen mit dem festen Glauben an deine Begleitung
und Hilfe, denen dienen, die uns jetzt und zukünftig brauchen.
Laß Solidarität, Brüderlichkeit und Barmherzigkeit diese Krise
überdauern und zu einem festen Bestandteil einer von dir
gesegneten Zukunft werden.
Wir befehlen dir, o Herr unsere Wege, du wirst es wohl machen.
Amen


Gebet für den 6. April 2020

In der Stille angekommen,

werd ich ruhig zum Gebet.

Große Worte sind nicht nötig,

denn Gott weiß ja, wie’s mir geht.

In der Stille angekommen,

leg ich meine Masken ab.

Und ich sage Gott ganz ehrlich,

was ich auf dem Herzen hab. 

In der Stille angekommen,

schrei ich meine Angst heraus.

Was mich quält und mir den Mut nimmt,

all das schütt ich vor Gott aus. 

In der Stille angekommen,

nehm ich dankbar, was er gibt.

Ich darf zu ihm „Vater!“ sagen,

weil er mich unendlich liebt.

Danken und loben, bitten und flehn,

Zeit mit Gott verbringen.

Die Welt mit offnen Augen sehn.

Reden, hören, fragen, verstehn.

Zeit mit Gott verbringen.

Die Welt mit seinen Augen sehn.

Amen


Gebet für den 5. April 2020

Kraftlos und müde komm ich, Herr, zu dir,
ich komm her wie aus dunkler Nacht.
Kraftlos und müde komm ich, Herr, zu dir,
weil das Leben mich mürbe macht.

Kraftlos und müde komm ich, Herr, zu dir,
leg den ganzen Tag vor dich hin.
Kraftlos und müde bring ich, Herr, zu dir
den Bedürftigen, der ich bin.

Ich schrei tief aus den Schatten der Welt,
und ich hoffe auf Gott, der mich hält.
Gott, deinen Händen vertrau ich mich an,
weil ich nur durch dich leben kann.

Amen


Gebet für den 4. April 2020

Wir beten mit Worten eines irischen Segensliedes:

 
Möge die Straße uns zusammenführen
und der Wind in deinem Rücken sein;
sanft falle Regen auf deine Felder
und warm auf dein Gesicht der Sonnenschein.

Und bis wir uns wiedersehen,
halte Gott dich fest in seiner Hand;
und bis wir uns wiedersehen,
halte Gott dich fest in seiner Hand.

Führe die Straße, die du gehst
immer nur zu deinem Ziel bergab;
hab wenn es kühl wird, warme Gedanken
und den vollen Mond in dunkler Nacht.

Bis wir uns mal wiedersehen,
hoffe ich, dass Gott dich nicht verlässt;
er halte dich in seinen Händen,
doch drücke seine Faust dich nicht zu fest.
 

Amen.


Gebet für den 3. April 2020

– von Yvonne Brück –

„Nur bei Gott schweigt meine Seele still.“ Psalm 62,2

Bist du da, Gott?

Siehst du uns? Hörst du uns? Weißt du eigentlich, was hier gerade alles passiert? Hier bei uns, in Italien, in Griechenland? Auf der Welt? Es scheint nichts mehr in Ordnung. Es läuft nicht, wie wir es gewöhnt sind. Wir sind aus der Bahn geworfen.

So viel Leid. So viel Schmerz. So viel Kummer. Soviel Ausweglosigkeit.

Da muss die Frage gestattet sein: Wo bist?

Wir suchen dich. Wir rufen nach dir.

Finden wir dich? Lässt du dich finden? Findest du uns?

Ganz still möchte ich werden, Herr. Ruhig und leise. Denn sonst lässt mich mein Leben irre werden. Sonst stockt mir der Atem.

Und plötzlich spüre ich: du bist da. Wenn ich nicht weiter weiß. Wenn ich Angst habe. Wenn ich stolpere, falle und am Leben zerbreche.

Du bist da. Wenn ich hadere und zweifle und das Leben dunkel und perspektivlos ist.

Du bist da. Du lässt uns nicht allein. Du gibst uns nicht auf. Du bleibst an unserer Seite, auch wenn wir dich nicht immer spüren können. Nur bei dir finde ich Halt und Ruhe und Hilfe.

Nur bei dir schweigt meine Seele still.

Und so kommen wir zu dir mit allem, was wir haben und sind und beten:

Unser Vater…


Gebet für den 2. April 2020

– Zusammengestellt von Herbert Hatzky –

Wir beten mit Worten aus Psalm 57:
Sei mir gnädig Gott, sei mir gnädig!
Denn auf dich traut meine Seele,
und unter dem Schatten deiner Flügel habe ich Zuflucht,
bis das Unglück vorübergehe.
Ich rufe zu Gott, dem Allerhöchsten,
zu Gott, der meine Sache zum guten Ende führt.
Erhebe dich, Gott, über den Himmel
und deine Ehre über alle Welt!
Denn deine Güte reicht, so weit der Himmel ist,
und deine Wahrheit so weit die Wolken gehen.
Wir beten weiter mit einem Lied von Martin Buchholz:
Du siehst die Wege die wir gehen.
Was uns bewegt hast du erkannt.
Auch wenn wir selbst es nicht verstehen,
hältst du uns fest in deiner Hand
Du siehst, was wir nicht mehr durchschauen.
Auch wenn der Sturm sich noch nicht legt,
bist du die Kraft, der wir vertrauen,
bist du die Liebe, die uns trägt.
Amen


Gebet für den 1. April 2020

– von Herbert Hatzky –

Ein Abendgebet
Lieber Gott, nimm diesen Tag wieder zurück.
Ich habe ihn erlebt. Ich habe ihn aufgebraucht.
Nicht alles habe ich genutzt, aber ich habe versucht, das Beste daraus zu machen.
Mehr war nicht drin.
Ich habe den Tag überlebt.
Dass klingt nach nicht viel, ist es aber:
Trotz Corona-Krise hatte ich zu essen, genug zu trinken. Ich musste wohl auf vieles Öffentliche verzichten und hatte auch den einen oder anderen Schmerz, was mir zeigte, dass nicht alles in Ordnung ist, aber der mir auch sagte: spürst du das? Du lebst!
Ich gebe dir diesen Tag zurück. Er ist benutzt, ein bisschen hier und da verschmiert, bekleckert, weil ich nicht achtsam war.
Ich weiß nicht, ob er noch zu gebrauchen ist – entscheide du.
Ich gebe dir diesen Tag wieder zurück, lege ihn vertrauensvoll in deine Hände. Denn von dir kam er.
Und er war nicht glatt oder gar vorgefertigt, als du ihn mir übergeben hast. Mit vielen Einschränkungen müssen wir zur Zeit leben. Er war wie ein Puzzle, wie ein Bausatz aus unzähligen Einzelteilen. Der Anblick hat mich ein wenig überfordert. Doch ich habe ihn mir sortiert, habe überlegt und irgendwann angefangen. Vielleicht etwas spät, und nicht wirklich mit dem wichtigsten. Aber ich habe etwas mit ihm angefangen.
Jetzt ist er fertig.
Kein Kunstwerk, kein genialer Wurf, obwohl es den einen oder anderen Moment gab, von dem ich denke, so schlecht war das jetzt nicht.
Es war ein Satz, ein Gedanke, eine Idee, ein Wort, eine Geste,
und es war ganz viel, was ich an diesem Tag bekommen habe.
Der Bausatz war gar nicht alles. Es wurde noch eine Menge hinzugefügt. Manches, was ich aufgenommen habe, hätte ich besser liegen gelassen. Anderes kam mir gerade recht.
An diesem Tag, das will ich damit sagen, habe ich nicht nur alleine gearbeitet. Sondern es waren sehr viele, die mitgeholfen haben, dass er so wurde wie er geworden ist. Ich denke da besonders an die vielen Menschen im Gesundheitsdienst, im Sicherheitsdienst und noch viele andere, die sich selbstlos für andere eingebracht haben.
Und nun schau ihn dir an. Ich lege ihn dir vor mit einer Mischung aus Stolz und Scham, Freude und Trauer, Angst und Hoffnung.
Ich bin gespannt, wie du ihn siehst.
Mit deinen Augen sieht die Welt anders aus.
Ich danke dir Gott, für diesen Tag.
Ich danke dir, dass du mein Gott bist.
Amen.


Gebet für den 31. März 2020

– von Pfarrerin Brück –

 

“Alle eure Sorgen werft auf ihn, denn er sorgt für euch.” – 1.Petrus 5,7

 

Du bist da, obwohl ich es oft nicht bemerke.

Du bist immer bei mir, egal in welcher Situation ich bin.

Hab dank, dass du mich nicht aufgibst, sondern an meiner Seite stehst und meinen Weg mit mir gehst.

Hab dank, dass du keinen Menschen verloren gibst.

Der Tag neigt sich dem Ende zu und ich stehe vor dir, so wie ich bin.

Mit allem, was mich bewegt.

Was mich beschäftigt.

Was mir Sorgen bereitet.

Was mich ängstigt.

Was mich umtreibt. 

Am Tag und in der Nacht.

Hörst du das, Gott?

Ich bringe vor dich all die, die mir am Herzen liegen.

Ich vertraue dir die Menschen an, die in meinen Gedanken sind.

Familie und Freunde.

Kranke, die ich ganz oft nicht kenne. 

Sterbende, die alleine von dieser Welt gehen müssen.

Trauernde, die nicht Abschied nehmen dürfen.

Einsame, die im Haus nebenan oder auf der anderen Seite der Welt wohnen und sie dürfen ihre Häuser nicht verlassen.

Mütter und Väter. Grosseltern. Und Kinder.

Menschen, die sich selbst in Gefahr bringen, damit mein kleines Leben weiter so selbstverständlich funktionieren kann und ich mit allem versorgt bin.

Menschen ohne Obdach oder Heimat, die an der Grenzen der Mitmenschlichkeit gestrandet sind.

Siehst du sie, Gott?

Siehst du uns?

Mich?

Wir brauchen dich!

Deine Liebe. Deine Hoffnung. Deine Zuversicht.

Jetzt am Abend will ich zur Ruhe kommen, Herr.

Ich will mich selbst finden und mich von dir finden lassen.

Hilf mir, meine Gedanken zu sammeln.

Ich will alles, was ich bin und habe auf dich werfen.

Mehr noch: mich in deinen Händen sicher bergen.

 

Und so komme ich zu dir und bete:

Unser Vater im Himmel,

geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schuld

wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich

und die Kraft

und die Herrlichkeit

in Ewigkeit.

Amen

 


Gebet für den 30. März 2020

– Zusammengestellt von Anne Bollin –

Der Herr hat versprochen: „Ich bin mit Euch alle Tage!“

In dieser Zuversicht dürft ihr hingehen.

Er wird bei euch sein, auf allen euren Wegen.

Er schenke euch, was ihr braucht an den Türen der Menschen:

Ohren, die hören, was den anderen bewegt,

und ein Herz, das sich bewegen lässt.

Augen, die sehen, wie es um den anderen steht,

einen Mund, der die rechten Worte findet, Worte, die heilen und Frieden stiften.

Er stärke eure Füße auf den Wegen, die ihr miteinander geht durch die Tiefen und Höhen.

Sein Friede bewahre eure Herzen, die Gefühle und Gedanken über den Menschen, den ihr besucht.

Er behüte euch an euren guten Tagen und in euren Nächten.

Amen

 

 

Erhöre mich, wenn ich rufe,

Gott meiner Gerechtigkeit, der Du mich tröstest in Angst;

sei mir gnädig und erhöre mein Gebet!

Ihr Herren, wie lange soll meine Ehre geschändet werden?

Wie habt ihr das Eitle so lieb und die Lüge so gern!

Erkennet doch, dass er Herr seine Heiligen wunderbar führt;

der Herr hört, wenn ich ihn anrufe.

Zürnet ihr, so sündigt nicht; redet in eurem Herzen auf eurem Lager und seid stille.

Opfert, was recht ist, und hoffet auf den Herrn.

Viele sagen: „Wer wird uns Gutes sehen lassen?“

Herr, lass leuchten über uns das Licht deines Antlitzes!

Du erfreust mein Herz, ob jene auch viel Wein und Korn haben.

Ich liege und schlafe ganz mit Frieden;

denn allein du, Herr, hilfst mir, dass ich sicher wohne.

Amen                                                                                             (Psalm 4)

 


Gebet für den 29. März 2020

– von Pfarrerin Brück –

Jesus Christus spricht: “ Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht im Dunkeln wandern, sondern wird das Licht des Lebens haben.” (Johannes 8,12)

 

Nimm dir etwas Zeit.

Zeit für dich und Zeit für Gott.

Zeit mit Gott.

Vielleicht magt du dabei eine Kerze anzünden.

Gleich läuten die Glocken und wir wollen miteinander beten.

 

Du, unser Gott,

dein Licht leuchtet in der Dunkelheit.

Dein Licht vertreibt die Dunkelheiten unseres Lebens.

Deshalb kommen wir zu dir und vertrauen dir an, was uns auf dem Herzen liegt:

unsere Angst, unsere Sorgen, unsere Unsicherheiten und Verunsicherungen.

Wir beten für alle Kranken und ihre Angehörigen.

Wir beten für die Einsamen und Traurigen.

Wir beten für die, die sich überfordert fühlen und nicht mehr weiter wissen.

Wir beten für die, die sich um ihre Familien und Kinder kümmern.

Wir beten für alle, die in der Pflege, in den Krankenhäusern und im Gesundheitswesen arbeiten.

Wir beten für die, die in den Supermärkten arbeiten.

Wir beten für die, die für unsere alltägliche Versorgung und Ordnung sorgen.

In deinem Licht sind wir vereint.

Durch deine Liebe sind wir verbunden.

Unter deinem Segen dürfen wir sein.

 

Gemeinsam beten wir:

Unser Vater im Himmel,

geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schuld

wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich

und die Kraft

und die Herrlichkeit

in Ewigkeit.

Amen


Gebet für den 28. März 2020

– Zusammengestellt von Anne Bollin –

Der Herr versorgt mich, warum soll ich mir Sorgen machen?

Er gibt mir Nahrung für Geist und Herz, wenn sonst keiner meinen Hunger stillt.

Wenn alles andere mir zwischen den Fingern verrinnt, mit dem die Menschen mich abspeisen.

Er gibt das Wasser, das den Durst löscht, den Durst nach dem wirklichen Leben.

Wo immer er mich hinführt, er gibt Lebensfülle und Kraft.

Er gibt mir einen sicheren Schritt.

Er zeigt mir einen Weg, durch das Gewühl der Menschen.

Durch die Flut der Lichter.

Durch das Rauschen der vielen Stimmen.

Einen klaren Weg, so gewiss es Gott ist, der mich führt.

Und wenn die Lichter verlöschen und es dunkel wird und ich einsam bin, wenn ich krank bin und den Tod fürchte – wenn ich schuldig bin vor dir, Herr, und deine Hand verloren habe, fürchte ich mich doch nicht, dich zu verlieren.

Denn du bist bei mir.

Dein Kreuz tröstet mich, das Zeichen, dass du mich liebst, dass du mir nahe bist und dass ich dir gehöre.

Amen                                                                                   

 

 

Gott,

mit Herzen, Mund und Händen, danke ich dir für die guten Gaben deiner Schöpfung:

Dass nach durchschlafener oder durchwachter Nacht jeder Morgen ein neues Geschenk ist: Ich darf es öffnen und auspacken.

Dass jeder neue Tag mir eine Fülle neuer Möglichkeiten bietet: Ich darf sie mir zueigen machen und ausprobieren.

Dass jeder Atemzug mich aufs Neue belebt und mir sagt: Dir ist ein neuer Anfang geschenkt.

Gott, mit Herzen, Mund und Händen, danke ich dir für die guten Gaben deiner Schöpfung:

Für das Brot auf dem Tisch, für sauberes Wasser und gute Luft, für jeden Menschen, der mit mir am Tisch sitzt und für alle, für deren Gemeinschaft ich dankbar bin.

Amen


Gebet für den 27. März 2020

– Ökumenisches Gebet der ACK NRW –

Guter und barmherziger Gott!

In Zeiten von Verunsicherung und Krankheit kommen wir gemeinsam zu Dir und werfen alle unsere Sorgen auf Dich.

Du schenkst uns neue Zuversicht, wenn uns Misstrauen und Unsicherheit überwältigen.

Du bleibst uns nahe, auch wenn wir Abstand voneinander halten müssen.

Wir sind in deiner Hand geborgen, selbst wenn wir den Halt zu verlieren drohen.

 

Wir bitten dich:

für alle Menschen, die sich mit dem Corona-Virus angesteckt haben und erkrankt sind;

für alle Angehörigen, die in tiefer Sorge sind;

für alle Verstorbenen und für die, die um sie trauern;

für alle, die Angst um ihren Arbeitsplatz haben und um ihre Existenz fürchten.

Sei ihnen allen nahe, gib ihnen neue Hoffnung und Zuversicht,

den Verstorbenen aber schenke das Leben in deiner Fülle.

 

Wir bitten dich:

für alle Ärztinnen und Ärzte, für alle Pflegenden in den Kliniken, Heimen und Hospizen;

für alle, die Verantwortung tragen in Staat, Gesellschaft und Wirtschaft;

für alle, die uns Tag für Tag mit dem Lebensnotwendigen versorgen;

für alle Seelsorgerinnen und Seelsorger, die den Menschen Gottes Frohe Botschaft zusagen.

Sei auch ihnen nahe und schenke ihnen Kraft, Mut und Zuversicht.

 

Wir bitten dich:

für die jungen Menschen unter uns, die Kinder und Jugendlichen,

für alle, die um ihre Zukunft fürchten,

für die Familien, die die erzwungene Nähe nicht gewohnt sind,

für alle, die die Betreuung von Kindern und Jugendlichen übernommen haben.

Sei ihnen allen nahe, schenke ihnen Geduld und Weitsicht, Verständnis und Hoffnung.

 

Wir bitten dich:

für die Menschen weltweit, deren Gesundheit an jedem Tag gefährdet ist,

für alle, die keine medizinische Versorgung in Anspruch nehmen können,

für die Menschen in den Ländern, die noch stärker von der Krankheit betroffen sind.

Sei ihnen allen nahe und schenke ihnen Heilung, Trost und Zuversicht.

 

Auch bitten wir dich für uns selbst:

Lass uns trotz aller Sorgen den Blick für die anderen nicht verlieren und ihnen beistehen.

Mache uns bereit, Einschränkungen in Kauf zu nehmen

und lass uns dazu beitragen, dass andere Menschen nicht gefährdet werden.

Erhalte in uns die Hoffnung auf dich, unseren Gott,

der uns tröstet wie eine liebende Mutter und der sich aller annimmt.

Dir vertrauen wir uns an.

Dich loben und preisen wir, heute und alle Tage unseres Lebens bis in Ewigkeit.

 

Wir beten mit der ganzen Christenheit auf Erden: Vater unser…..


Gebet für den 26. März 2020

– Zusammengestellt von Herbert Hatzky –

Wir beten mit Worten aus dem Psalm 139:

HERR, du erforschest mich und erkennest mich.

Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es;

du verstehst meine Gedanken von ferne.

Ich gehe oder liege, so bist du um mich

und siehst alle meine Wege.

Denn siehe, es ist kein Wort auf meiner Zunge,

das du, HERR, nicht alles wüsstest.

Von allen Seiten umgibst du mich

und hältst deine Hand über mir

Diese Erkenntnis ist mir zu wunderbar und zu hoch,

ich kann sie nicht begreifen. Amen

 

Jan van Lingen hat das in einem Lied so ausgedrückt:

Du bist da, bist am Anfang der Zeit, am Grund aller Fragen bist du

Du bist da, bist am Anfang der Zeit, im Arm einer Mutter bist du

Du bist da, bist am Anfang der Zeit, das Rätsel des Lebens bist du

Bist am lichten Tag, im Dunkel der Nacht hast du mich gewacht.

Nähme ich Flügel der Morgenröte, bliebe am äußersten Meer.

Schliefe ich ein im Reich der Toten, würde statt Nacht Licht um mich sein.

Sitze ich da oder leg ich mich nieder, mache mich auf und ich steh.

Meine Gedanken kennst du von ferne, weißt ganz genau, wohin ich geh.

Stehe ich staunend am Strand und träume, zähle die Körner im Sand.

Lote ich aus die Meerestiefe, sehe hinaus ins Sternenhaus.

Du bist da, bist am Anfang der Zeit, auch jenseits der Sterne bist du.

Gott ist da. Ihm dürfen wir vertrauen. Er hält uns und die ganze Welt

in seinen Händen.

Amen 


Gebet für den 25. März 2020

– Zusammengestellt von Herbert Hatzky –

Wir beten Luther´s Abendsegen:

Das walte Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist! Amen

Ich danke dir, mein himmlischer Vater,

durch Jesus Christus, deinen lieben Sohn,

dass du mich diesen Tag gnädiglich behütet hast,

und bitte dich,

du wollest mir vergeben alle meine Sünde,

wo ich Unrecht getan habe,

und mich diese Nacht auch gnädiglich behüten.

Denn ich befehle mich. Meinen Leib und Seele und alles in deine Hände.

Dein heiliger Engel sei mit mir,

dass der böse Feind keine Macht an mir finde. AMEN

 

Gott, gib mir Gelassenheit,

Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,

den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,

und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden. Amen

Gott ist da. Ihm dürfen wir vertrauen.

Er hält uns und die ganze Welt

in seinen Händen.

Amen